Sich erden bedeutet, mit der Erde in Verbindung zu stehen, die Energie
in einem Kreislauf fließen zu lassen. Vor einem Ritual steht immer
die Erdung und man sollte die gesamte Zeit darauf achten, geerdet zu bleiben.
Ungeerdet kann die Energie, die wir aufnehmen, nicht mehr abfließen
und staut sich. Die Folge ist, dass wir förmlich abheben, im geistigen
Sinne. Körperliche Folgen von mangelnder Erdung in einem Ritual können
z.B. starke Kopfschmerzen oder Schwindel sein.
Sich zentrieren heißt, seine innere Mitte zu finden, durch die
die Energie gerade fließt.
Eine der bekanntesten Erdungs- und Zentrierungsübungen ist "der
Baum". Bäume symbolisieren am ehesten die Erdung, weil sie mit
ihren Wurzeln tief und fest mit der Erde verankert sind.
Stelle Dich mit leicht gespreizten Beinen fest auf den Boden und spüre
die Erde unter Dir. Dein Rumpf wird zu einem festen Baumstamm. Deine Beine
und Füße sind die Wurzeln. Fühle, wie sie langsam in die
Erde hineinwachsen, immer tiefer. Über die Wurzeln kannst Du nun
die Energie aus der Erde aufnehmen. Deine Arme und Hände werden zu
Ästen und Blättern. Fühle, wie sie wachsen, immer höher
der Sonne entgegen. Auch von dort kannst Du nun Energie aufnehmen. Fühle
nun, wie die Energie durch Deinen Körper fließt und ihn langsam
erfüllt und Dich stärkt. Nun stellst Du Dir vor, wie das Negative
in Dir, unangenehme Gedanken, schmerzvolle Gefühle, durch Deine Wurzeln
in die Erde fließen. Nun hast Du den Energiekreislauf hergestellt.
Energiearbeit
Die Grundlage jeder magischen Arbeit ist das Visualisieren.
Die Baumübung beinhaltet bereits diese Fähigkeit. Visualisierung
bedeutet die Fähigkeit, etwas vor unserem geistigen Auge bildlich
zu sehen. Mit der Baumübung haben wir gleichzeitig auch eine Übung
kennengelernt, Energie zu sammeln. Nun müssen wir lernen, diese Energie
gezielt in eine Richtung zu lenken.
Fühle die Energie in Deinem Körper. Stelle sie
Dir als eine leuchtende Kugel vor, die Du in einer Hand hälst. Stelle
Dir einen fixen Punkt, z.B. einen entfernten Baum vor. Nun hole mit dem
gesamten Arm weit aus und wirf diese Kugel. Versuche, den gewünschten
Punkt zu treffen. Erweitere die Abstände Deines Zieles immer mehr,
bis zuletzt die Kugel so weit fliegt, daß sie aus Deinem Blick verschwindet.
Innerhalb eines Rituals projezieren wir die Energie, indem
wir uns konkret vorstellen, wie die veränderte Wirklichkeit aussieht.
Als Beispiel Job: wir visualisieren, wie wir morgens aufstehen, um an
diesen Arbeitsplatz zu gehen, wir visualisieren, wie wir die gewünschte
Tätigkeit ausüben.
Ritualaufbau
Anm. Die verschiedenen "Techniken",
die man in einem Ritual benötigt, müssen alle zuvor erlernt
werden. Dies ist ein langer Weg, d.h. dies hier ist keine Anleitung, wie man
möglichst schnell einen Zauber wirkt, sondern soll nur aufzeigen,
wie ein Ritual aufgebaut ist. Es kann eher als Anleitung verstanden werden
"wie man sein eigenes Ritual erstellt" bzw. soll Anfängern
einen kurzen Einblick geben, wie ein Ritual ablaufen könnte.
Der Ablauf eines Rituals ist im Grunde immer gleich - man könnte
auch sagen, daß jedes Ritual einen festen Rahmen hat und sich nur
ein kleiner Teil innerhalb dieses Rahmens den Zielen des Rituals anpaßt.
Über die exakte Reihenfolge läßt sich sicherlich streiten
- ich bevorzuge die folgende:
1. Vorbereitung
Vor jedem Ritual sollte eine Reinigung stehen (siehe Praktiken/Geistreinigung).
Vor einem Gruppenritual kann man sich zusätzlich vorher zu Hause
reinigen, in der Regel wird aber gemeinsam nochmal eine Reinigung durch
Rauch oder durch besprenkeln mit Salzwasser durchgeführt, bevor das
eigentliche Ritual beginnt.
Zunächst bereiten wir aber unseren Ritualplatz vor. Wir errichten
den Altar, schmücken ihn und legen die benötigten Ritualgegenstände
bereit. Zu einem Gruppenritual gehören meist noch Kuchen und Wein
(oder auch Brot und Wasser), welche man anschliessend gemeinsam verzehrt.
Falls wir uns den Kreis oder die vier Himmelsrichtungen markieren wollen,
tun wir auch dies nun. Die Himmelsrichtungen können wir z.B. gemäss
ihrer Zuordnung dekorieren: Wasser für den Westen, Rauch für
den Osten, Erde/Blumen für den Norden und Feuer für den Süden.
Oder wir dekorieren die Himmelsrichtungen mit ihren Farben, z.B. mit Blumen
oder Kerzen.
Nun ziehen wir, wenn gewünscht, unsere rituelle Kleidung an und
reinigen uns.
2. Das Ziehen des Kreises
Nun zieht man einen Kreis (zur Hilfe kann man sich den Kreis mit Steinen
andeuten oder in der Wohnung auch mit Papierschnipseln markieren), dafür
kann man seine Athame oder seinen Zauberstab verwenden.
Gemäss dem Verlauf des Sonnenstandes beginnen wir im Osten und gehen
dann nach Süden nach Westen und nach Norden - ohne Unterbrechung.
Der Kreis ist wichtig, damit zum einen keine Energie verloren geht und
zum anderen während des Rituals nichts von außen hineinkommt.
Nach dem Schließen des Kreises ist es wichtig, den Kreis nicht mehr
zu verlassen bzw. zu betreten bis er wieder aufgelöst wird.
3. Die Anrufung der Himmelsrichtungen, von Göttern
oder Schutzgeistern
Als nächstes werden die vier Himmelsrichtungen - wieder in der Reihenfolge
Osten, Süden, Westen und Norden - angerufen.
Osten, Herrscher der Luft. Herr der Winde. Gebieter über die Kraft
der Stürme. Lebenspendender Atem. Ich rufe dich in diesen Kreis.
Süden, Herrscher des Feuers. Herr der Wärme. Gebieter über
die Kraft der Flammen. Wärmespendende Quelle. Ich rufe dich in diesen
Kreis.
Westen, Herrscher des Wassers. Herr der Meere. Gebieter über die
Kraft der Wellen. Aus Deinen Quellen trinken wir. Ich rufe dich in diesen
Kreis.
Norden, Herrscher der Erde. Herr der Berge. Gebieter über die Kraft
der Steine. Aus deinen Wurzeln nähren wir uns. Ich rufe dich in diesen
Kreis.
Zuletzt werden die Göttinnen und Götter, Schutzgeister oder
wer auch immer am Ritual mitwirken soll in den Kreis eingeladen/gerufen.
An dieser Stelle zünde ich nun die Altarkerzen (bzw. eventuelle
zusätzliche Kerzen außer die, die man speziell für das
Ritual braucht) und die Räucherung an.
4. Den Kraftkegel aufbauen
Nun kann man beginnen, den Kraftkegel aufzubauen. Das kann durch Gesänge,
Summen, Trommeln, Rufen oder durch Visualisieren geschehen. Wenn wir merken,
dass die Kraft eine Spitze erreicht hat, hören wir auf mit dem Gesang,
Summen etc. und versuchen, die Energie festzuhalten.
5. Das Ritual
Jetzt folgt das eigentliche Ritual, d.h. der individuelle Ablauf. Das
kann vorher genau geplant werden oder kann intuitiv geschehen. Planen
sollte man allerdings immer die verwendeten "Zutaten" (Kerzen,
Öle, Pflanzen, Sonstiges).
Dazu (und natürlich für die Wahl des geeigneten Zeitpunktes)
dienen die Korrespondenztabellen.
An dieser Stelle beginnen wir mit der eigentlichen magischen Arbeit,
dem visualisieren. Damit senden wir nun die Energie an ihr vorbestimmtes
Ziel.
Danach verzehren wir in einem Gruppenritual gemeinsam den Kuchen und
den Wein und führen Gespräche.
6. Abschluss des Rituals
Nun verabschieden wir die zum Ritual gerufenen Götter oder Schutzgeister
und danken ihnen für ihre Teilnahme.
Auch den vier Himmelsrichtungen danken wir in umgekehrter Reihenfolge
und verabschieden sie.
Zuletzt lösen wir den Kreis, z.B. indem wir entgegen dem Uhrzeigersinn
den Kreis abschreiten und dabei sagen "ich löse diesen Kreis".
Bei einem Gruppenritual können sich alle an den Händen fassen,
einen Kreis bilden und diesen mit einem Schrei oder einem Abschlussgesang
dann gleichzeitig lösen.
Kerzenmagie
Die Kerzenmagie ist eine der Grundformen der Magie - oft wird sie auch
als die einfachste (bezogen auf die Handhabung) bezeichnet. Kerzen sind
zudem die Grundelemente bei der Magie.
Die einfachste Form von Kerzenmagie kennen wir sicher alle aus der Kindheit:
sich etwas wünschen und dann die Kerzen ausblasen - DAS ist ebenfalls
Kerzenmagie.
Meine Methode bei der Kerzenmagie ist wie folgt (ich sage meine Methode
da es nicht DIE Methode gibt sondern eben verschiedene - allerdings unterscheiden
sich die Methoden in der Regel nur grob, z.B. nehmen manche mehrere Kerzen
etc.)
Zunächst wählt man eine farbliche Kerze, ein Öl und eine
Räucherung entsprechend dem Ziel aus (siehe Korrespondenzen)
Will man seinen Wunsch auf ein Blatt Papier formulieren benötigt
man zusätzlich eines.
Für die Schrift kann man sicherlich einen normalen Stift benutzen
aber ich bevorzuge spezielle "Tinte aus Drachenblut", die man
fertig im Handel erhält.
Das Kerzenritual beginnt und endet in üblicher Form (Reinigung,
Schließen des Kreises, etc.)
Zunächst reibt man die Kerze mit dem Öl ab - mit dem rechten
Zeigefinger von der Mitte zum Docht, danach mit dem linken Zeigefinger
von der Mitte bis zum anderen Ende. Die Kerze muss komplett mit dem Öl
eingerieben sein (auch Docht und Boden!)
Als nächstes formuliert man seinen Wunsch wahlweise auf ein Blatt
Papier oder ritzt ihn in die Kerze und visualisiert ihn dabei.
Nun nimmt man die Kerze zwischen die Hände und lässt seine Energie
hineinfließen - man spricht dabei "diese Kerze steht für......"
Die Kerze wird angezündet - hat man seinen Wunsch auf ein Blatt Papier
formuliert wird dieses nun in der Kerzenflamme angezündet und in
einem feuerfesten Gefäß verbrannt.
Nun meditiert man noch einige Zeit vor der Kerze über seinen Wunsch.
Die Kerze kann man komplett abbrennen lassen und die Reste in fließendes
Wasser werfen
(oder ganz simpel in den Mülleimer :-)
Wichtig! Niemals eine Kerze oder die Reste in einem anderen Ritual wieder
verwenden!!!
Liebeszauber
Da ich zu diesem Thema immer wieder Anfragen erhalte, widme ich ihm nun
einen eigenen Raum auf meiner Seite.
Ich persönlich lehne Liebeszauber grundsätzlich ab! Abgesehen
davon, dass es in den meisten Fällen meinem Grundsatz, ein Ritual
niemals gegen den Willen des Anderen durchzuführen, wiederspricht,
halte ich Liebeszauber für "destruktive" Magie. (so paradox
das auch klingen mag, da Liebe ja etwas positives ist) Daher werdet Ihr
an dieser Stelle auch keine Anleitungen für Liebesrituale finden!
Aber ich möchte erklären, warum ich die verschiedenen Arten
ablehne und vor allem, welche Folgen daraus resultieren können. Jeder
sollte sich seine eigenen Gedanken machen. Denn wer fündig werden
möchte, wird mit Sicherheit in Literatur oder Internet haufenweise
fündig. Doch bevor man sich wirklich dazu entschliesst, ein solches
Ritual durchzuführen, sollte man sich unbedingt der mögichen
Konsequenzen bewusst werden!
Kein Gefühl beschäftigt uns wohl so intensiv wie Liebe - oder
das, was wir oftmals dafür halten. (wie verliebt sein oder auch schlicht,
den Anderen zu begehren). Wahrscheinlich deshalb, weil es das stärkste
und mächtigste Gefühl ist, das wir kennen. Und - abgesehen von
Verlust durch Tod - scheint kein Gefühl schmerzvoller als unerwiederte
Liebe oder der Verlust einer Liebe. Man hat das Gefühl, nie mehr
einen Menschen ähnlich lieben zu können bzw. nie mehr einem
Menschen zu begegnen, der die gleichen Vorzüge hat wie der Geliebte.
In den meisten Fällen, in denen der Wunsch nach einem Ritual zum
Thema "Liebe" aufkommt, geht es daher wohl darum, dass unsere
Liebe unerwiedert ist, noch keine Partnerschaft zustande gekommen ist
oder man den Geliebten zurückgewinnen möchte.
Und sicher gibt es nichts schöneres, als eine Liebe, die im gleichen
Masse erwiedert wird. Allerdings sollte das aus meiner Sicht aus freien
Stücken erfolgen und nicht "weil man es so haben will".
Das hat finde ich nichts mit Liebe zu tun sondern ist reines Besitzdenken.
Davon abgesehen funktioniert es aus meiner Sicht nicht, etwas aus dem
Nichts zu erschaffen! Magie ist nunmal nicht allmächtig und hat ihre
Grenzen. Man kann eine Sache positiv beeinflussen, sie in eine leicht
veränderte Richtung lenken, beschleunigen oder - im kleinen - eine
verbesserte Gerechtigkeit schaffen.
Aber es ist aus meiner Sicht unmöglich, etwas zu erschaffen, das
überhaupt nicht vorhanden ist. Wenn der Geliebte also absolut keine
Gefühle (mehr) für uns hegt, dann passiert im günstigsten
Fall überhaupt nichts. Viel schlimmer aber noch kann es passieren,
dass wir das Umgekehrte erreichen, d.h. dass sich beim Anderen sogar negative
Gefühle bis hin zu Hass oder Abscheu entwickeln.
Gleichzeitig ist ja Magie immer etwas, das auch auf uns selber zurückwirkt.
Sprich, bei einem Liebesritual werden sich höchstwahrscheinlich unsere
eigenen Gefühle noch verstärken, d.h. wir werden noch verletzlicher
oder empfinden die unerwiederte Liebe als noch schmerzvoller.
Was aber, wenn wir uns sicher sind, dass die Gefühle erwiedert werden
oder wir gar ein gemeinsames bzw. vom anderen geduldetes Ritual durchführen
wollen, um eine bestehende Verbindung zu festigen?
Nun, wollen wir wirklich einen Liebeskasper, der uns bedingungslos hinterher
hechelt? Und vor allem: Was ist, wenn WIR irgendwann die Liebe nicht mehr
erwiedern? Wollen wir wirklich ewig an eine Person gebunden sein? Möglicherweise
in Hassliebe, weil man sich nicht mehr voneinander lösen kann aber
der Punkt eigentlich schon längst gekommen ist? Denn nichts ist schwieriger
wieder zu lösen, als eine durch Magie geschlossene Verbindung!
Und wenn wir uns so sicher sind, dass der Andere unsere Gefühle
erwiedert, warum fassen wir uns dann nicht ein Herz, und ergreifen die
Initiative?
Was aber kann man nun tun?
Die Antwort darauf lautet: Entweder, wir richten den Zauber allgemein
aus oder auf uns selber!
Einen Zauber allgemein ausrichten bedeutet, daß wir einfach generell
darum bitten, einen Partner zu finden (aber bitte nicht mehr! Bitte nicht
mit dem Zusatz "der uns ewig liebt" oder sonstigem Quatsch)
- damit erhöhen wir einfach die Chance, Jemandem zu begegnen oder
"der richtigen Person" zu begegnen.
Wir können im Ritual das visualisieren, was wir uns an Eigenschaften
von unserem künftigen Partner wünschen. Danach sollten wir öfter
unter Menschen gehen und die Augen ein wenig offen halten....vielleicht
kreuzt der Richtige ja schon Morgen unseren Weg.
Noch günstiger ist es, wenn wir etwas für uns selber tun.
Die einfachste Art wenden die meisten Menschen automatisch in Form von
Parfum an: Aphrodisiaka.
Eine weitere Form wäre die Verwendung von Duftölen/Kräutern
bzw. die Beimischung ins Essen (letzteres fällt strenggenommen aber
wieder unter "gegen den Willen")
Oder wir führen einfach einen Attraktivitätszauber aus, durch
den wir unsere eigene Ausstrahlung positiv verändern.
Aber was tun, wenn man sein Herz nunmal an eine ganz bestimmte Person
verloren hat?
Liebe muss nicht immer automatisch Gegenliebe bedeuten. Sprich: Ich kann
auch jemanden lieben ohne dass er mich auch liebt.
Aber weil das ja bekanntlich oft schmerzhaft ist:
Wie wäre es mit einem Ritual, das genau diese Schmerzen unterbindet?
Sprich, ein Ritual, dass unsere eigenen Gefühle abschwächt oder
gar auflöst.