Bei den Hexen gibt es 8 große Feste, die man als Sabbate
bezeichnet: Sie symbolisieren das Rad des Jahres.
Die Feste werden vom Verlauf der Sonne und dem Wandel der Natur bestimmt.
Sie symbolisieren aber auch die Vorstellung vom Leben der Göttin
und des Gehörnten Gottes.
Im Laufe eines Jahres wird sie von der Jungfrau zur Geliebten, zur reifen
Frau und zur alten Weisen. Sie bringt ihren Sohn, den Gott, zur Welt,
der sich später als ihr Geliebter mit ihr vereinigt und stirbt, nachdem
er in ihr das neue Leben gezeugt hat.
Im Grunde symbolisieren sie das gesamte Leben, den Lauf der Natur: von
der Geburt über den Tod bis zur Wiedergeburt.
Die 8 Feste werden nochmal in sogenannte große und
kleine Jahresfeste unterteilt. Imbolc, Beltane, Lammas und Samhain als
große Feste sowie Jul, Ostara, Litha und Mabon als kleine Feste.
Esbate
Manche Hexen feiern ausschließlich die Vollmonde als Esbats, andere
auch die Neumonde.
Esbats sind eher kleinere Feiern, die man in engerem Kreis abhält,
vielleicht mit den engen Freunden oder mit dem dem Coven/Zirkel.
Es sind Feste, die eher dazu dienen in uns zu gehen, Rituale der Erneuerung,
der Inspiration, des Wachstums oder der Heilung.
Überlegt Euch also, was ihr hinsichtlich des entsprechenden Mondes
(Voll oder Neu) gemeinsam (oder alleine) erwirken wollt.
Nochmal, wie auch in den Tabellen auf meiner Seite bereits beschrieben:
Neumond = neue Unternehmungen, Anfänge, Erneuerung. z. B. Rituale
für Heilung, Arbeitsuche, Wohnungssuche, neue Liebe, etc.
Vollmond = alles, was extra Kraft braucht, Wahrsagung, Schutz, Zukunft
Wie auch die Jahresfeste oder generell Rituale ist der Ritualaufbau an
sich der Gleiche (Bilden des Kreises, Anrufung der Himmelsrichtungen,
gemeinsames Essen+Trinken etc.)
Das Vollmondritual findet am Abend vor dem Vollmond statt (meist gegen
Mitternacht), das Neumondritual entsprechend bei abnehmendem Mond am Vorabend
des Neumondes/unsichtbaren Mondes.
Die Räucherung könnte aus Weihrauch und Myrte bestehen.
In die Altarmitte und/oder in den äußeren Kreis könnt
ihr eine weiße Kerze für jeden Teilnehmer stellen.
Der Altar wird mit den üblichen magischen Symbolen geschmückt
(Athame, Pentagramm, Stab, Glocke, Kelch, Göttinnenbild, etc. was
immer Ihr in Euren Ritualen verwendet
Julfest (Wintersonnenwende)
20.-23. Dezember
Die Wiedergeburt der Sonne - man sprach früher
von der Geburt des Sonnengottes Mabon, Sohn der Göttin.
Heute die Geburt Christi.
Viele Religionen feierten an diesem Tag die Geburt eines Gottes. Im nordischen
Glauben war es der Gott Frey, in Frankreich der Gott Phallus, im Glauben
an die große Göttin die Geburt des Sonnengottes Mabon, ihrem
Sohn. Im christlichen Glauben ist es der Tag der Geburt von Jesus Christus,
dem Sohn Gottes.
Es ist die längste Nacht des Jahres und von nun an werden die Nächte
wieder kürzer bzw. die Tage - und damit das Licht - wieder länger.
Die Häuser wurden mit Tannen und Mistelzweigen geschmückt, ebenso
stammt das Schmücken des heiligen Baumes schon aus früheren
Traditionen. Es gab Äpfel, Nüsse und eine Gans (oft die letzten
Reserven aus der Winterzeit).
Auch Lichterbäume im allgemeinen, Julscheite, Stechpalme oder Punsch
waren beliebte Festbeiträge, ebenso wie die Geschenke an diesem Tag.
Als Altardekoration können an diesem Tag Kränze aus Tanne dienen
oder gebundene Mistelzweige. Die Farben dieses Festes sind rot und grün.
Wir symbolisieren im Ritual den Tod und die Wiedergeburt der Sonne und
feiern das Licht.
Brigid (Lichtmess) 2. Februar
Feier über das zunehmende Licht - Ehrung der
Göttin Brigid (Brigitte) der Lichtbringerin, auch Imbolc(g) genannt
Heute Mariä Lichtmess
Über das Datum dieses Festes gibt es widersprüchliche Angaben,
man findet sowohl den 1. als auch den 2. Februar als Datum. Üblicherweise
wird es in der Nacht vom 1. auf den 2. gefeiert.
Weshalb es diese widersprüchlichen Angaben gibt kann ich momentan
nur raten (wer konkrete Infos dazu hat - her damit)
Das christliche/jüdische Lichtmess wurde - basierend auf dem "unrein
sein der Frau" exakt 40 Tage nach Heiligabend gefeiert. Das würde,
bedingt durch das Schaltjahr mal den 1. mal den 2. Februar treffen.
Die Farben des Festes sind weiß und grün. Als Altarschmuck
verwendet man Blumen der Jahreszeit, hauptsächlich Schneeglöckchen
aber auch Krokusse, Veilchen, Jasmin, vielleicht auch bereits Narzissen.
Als Räucherung kann man z. B. Apfel, Holunder, Tanne oder Zeder verwenden.
(Weihrauch dient grundsätzlich der Schutzräucherung, falls eine
Räucherreinigung durchgeführt wird)
Da das Fest neben dem nun langsam wiederkehrenden Licht auch den Neubeginn
der Aktivitäten/Arbeit in der Natur verkörpert würde ich
ein dahin gehendes Ritual vorschlagen.
Kerzen für jeden Teilnehmer, mit den Kerzen kann meditiert oder getanzt
werden.
Jeder sagt, was er sich für die kommende Zeit vornimmt, was er sich
an Kreativität oder Aktivität wünscht/vorstellt.
Diese Wünsche werden durch die Kerzen symbolisiert.
Ostara-Ritual (Frühlings
tagundnachtgleiche) 20.-23. März
Tag und Nacht haben die gleiche Länge, Frühlingsanfang.
Die Göttin erlangt ihre Jugend wieder.
Heute Ostern.
Ostara ist die nordische Variante der Göttin Astarte, eine der ältesten
Formen der großen Göttin im Nahen Osten.
Der Mythos vom Osterhasen stammt von dem Glauben an den heiligen Mondhasen
der Göttin (im Vollmond ist ein Hase zu erkennen)
und von dem Glauben, das Hathor-Astate das goldene Ei der Sonne legte.
Das Ei an sich galt in früheren Zeiten als Fruchtbarkeitssymbol oder
als Symbol für die Wiedergeburt der Natur.
Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche bedeutet, dass an diesem Tag Licht
und Dunkelheit gleich lang sind, es ist daher auch ein Fest des Gleichgewichtes.
Nun werden die Tage wieder länger werden. Die fruchtbare Zeit beginnt,
die Bauern beginnen mit der Aussaat, die Natur, die im Winter "tot"
schien, beginnt sich nun zu erneuern. Es ist daher vor allem das Fest
des Neubeginns.
Als Dekoration für den Altar könnt ihr Frühlingsblumen
nehmen wie Narzissen oder Osterglocken.
Die Ostarafarbe ist grün (entsprechend also grüne Kerzen für
den Altar), sie symbolisiert, dass das Weiß des Winters wieder durch
das Grün der erwachenden Natur ersetzt wird. (obwohl ich mit der
Zeit um Ostara persönlich auch gelb verbinde - weshalb: schaut Euch
mal in dieser Zeit in der Natur um oder denkt an die heute sehr beliebten
Ostergestecke aus Weidenkätzchen oder anderen Zweigen, die man nun
überall findet)
Die vier Himmelsrichtungen im Kreis werden mit Blumen und gefärbten
Ostereiern, jeweils in der Richtungsfarbe , geschmückt (Norden =
Erde = grün, Süden = Feuer = rot, Westen = Wasser = blau, Luft
= Osten = gelb)
Wie bei allen Ritualen gehören natürlich auch Kuchen und Wein
zum gemeinsamen Verzehr dazu und als Altarschmuck die üblichen Gerätschaften
(Athame, Wasser, Räucherung, Stab, Pentagramm etc.)
Zu Ostara gehört zudem noch eine Schüssel (oder bei wenigen
Teilnehmern Schale) mit Samen oder Saatgut, das am Anfang oder Ende des
Rituals symbolisch für die Aussaat verstreut wird.
Beltane (Walpurgisnacht)
30.April/1.Mai
Die Vereinigung der Göttin mit dem Gott -
in dieser Nacht wird ihr Sohn gezeugt.
Dies ist heute kein christliches Fest - wir feiern aber noch immer "Tanz
in den Mai" und es ist in Deutschland der "Tag der Arbeit"
Allerdings gibt es heute noch die heilige Walpurgis, die christianisierte
heidnische Göttin der Walpurgisnacht, sie (die heidnische Version)
wird bis heute in der Tradition der Maikönigin geehrt. Nach der Legende
war Walpurgis eine Angelsächsin, die im 8.Jahrhundert als oberste
Äbtissin das Doppel-Kloster von Heidenheim leitete. Der Tag dieser
Heiligen wurde in den Februar verlegt, an dem Hexen das Hochzeitsfest
von Walpurgis feierten. Dieser Tag wurde dagegen von der Kirche zum Erinnerungstag
an die Überführung ihrer Gebeine erklärt.
Als Altardekoration dienen Flieder, Maiblumen oder Blütenknospen.
Die Beltainefarben sind rot, grün und weiss.
In früherer Zeit wählte man eine Jungfrau und einen Mann, die
die Göttin und den Gehörnten verkörperten und die Vereinigung
vollzogen und auch heute noch gilt dieser Tag als wichtigstes Fest der
Hexen. In der moderneren Fassung kann man die Vereinigung auch symbolisch
darstellen, indem ein Mann und eine Frau z.B. ein Messer und einen Kelch
als Symbole nehmen und diese zusammenführen.
Litha (Sommersonnenwende)
20.-23. Juni
Der längste Tag des Jahres - der Sonnenkönig
begibt sich auf die Suche nach der Insel des Lichtes.
Der Feuerkönigin geweiht - auch heute werden noch in vielen Regionen
die Johannisfeuer entzündet.
Es wird im nordischen auch als Mittsommerfest bezeichnet. Der christliche
Versuch, dieses Fest zu übernehmen war, den Geburtstag von Johannes
des Täufers auf diesen Tag zu legen, so heißen die heutigen
Feuer, die man entzündet auch "Johannisfeuer"
Lugnasad/Lammas (Schnitterfest)
1.August
Die schwangere Göttin reift wie das Korn auf
den Feldern.
Der Gott wird dem Korn geopfert - man stellte es früher symbolisch
dar, indem ein Mann niedergestreckt und auf eine Bahre gelegt wurde.
Zu seinen Ehren flechtet man heute noch Kornpuppen.
Lugnasad ist abgeleitet vom keltischen Gott Lug - Lugnasad bedeutete
soviel wie "die Feste des Lug". Lugnasad war ursprünglich
im keltischen das Fest zur Sommersonnenwende, Feier zu Ehren von Tod und
Auferstehung des Getreidegottes Lug.
Oft aber wurde Lugnasad mit dem Lammasfest im August gleichgesetzt, das
Fest zu Ehren der Göttin der Feldfrüchte. Aber auch als eines
der vier großen Hexenfeste wird Lammas bezeichnet.
Inzwischen vermischen sich die beiden Bezeichnungen aber auch die Traditionen
zu diesem Fest, es sind beide Bezeichnungen für die Feier am 1.August
gebräuchlich.
Mabon (Herbst tagundnachtgleiche)
20.-23. September
Erntefeier (auch heute noch, allerdings Anfang
Oktober - außerdem feiert man vielerorts am 29. September den heiligen
Michael)
Tag und Nacht sind erneut gleich lang - nun wird die Dunkelheit wieder
regieren bis der Sonnengott erneut geboren wird.
Der Sonnengott bereitet sich aufs Sterben vor, die Dunkelheit wird nun
wieder herrschen.
Samhain (Halloween) 31.
Oktober
Das frühere Neujahrsfest. Die Verabschiedung
der Toten. Die Göttin ist nun die alte weise Frau.
Heute feiert man am 1. November Allerheiligen.
Samhain ist das höchste Fest der Hexen, das Neujahrsfest. Es bedeutete
das entgültige Ende der Ernte und den Beginn des Winters, der dunklen
zeit des Jahres. An diesem Tag wurden die Toten geehrt und man glaubte,
die Schleier zwischen der hiesigen und der jenseitigen Welt wären
dünn und könnten leicht überschritten werden. Kürbissen
sagte man nach, böse Geister abzuwehren.
Ehemals feierte man diesen Tag als bewegliches Jahreskreisfest am ersten
Neumond im November. Später wurde dann die Nacht vom 31. Oktober
auf den 1. November als fester Feiertag festgelegt.
Samhain eignet sich für jegliche Art von Weissagungen aber auch
für die Festlegung von Vorsätzen oder das Abstreifen unliebsamer
Gewohnheiten.
Die Ritualfarben sind braun, als Altardekoration dienen Herbstblätter
oder Kürbisse.